Giftige Pilze
Giftige Pilze
Gefahren im Wald

Vorsicht bei der nächsten Pilzernte

Einmal in den falschen Pilz gebissen und schon kann die letzte Pilzernte im Krankenhaus enden. Hier findet ihr die fünf giftigsten Pilze unserer Wälder.

Der Herbst ist da und viele Menschen zieht es wieder in den Wald zur saisonalen Pilzernte. Was als bunter Spaß beginnt und für viele auf dem Teller für leckere Gerichten sorgt, kann bei Unaufmerksamkeit zu Magenkrämpfen, Organversagen oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Damit euch das nicht passiert, stellen wir euch hier die fünf giftigsten Pilze vor, die in unseren Wäldern zu finden sind.

Grüner Knollenblätterpilz (Amanita phalloides)

Charakteristiken:

Seine Farbe lässt es schon erahnen. Der zur Familie der Knollenblätterpilze gehörende grüne Giftpilz ist neben dem Fliegenpilz einer der bekanntesten giftigen Pilze im deutschsprachigen Raum. Die Färbung des Hutes ist grün in verschiedensten Schattierungen. Die Hutmitte ist häufig intensiv olivfarben und wird zum Rand hin heller. Die Lamellen auf der Hutunterseite sind lang, weiß und färben sich mit zunehmenden Alter gelblich. Der Pilz wird maximal 15 Zentimeter lang und besitzt einen zylindrisch wachsenden Stil, der eine leichte Zickzack-Bänderung aufweist. An der Basis des Stils befindet sich die namensgebende knollenartige Verdickung. Der Geruch junger Pilze ist meist süßlich und ähnlich zu Honig. Mit fortschreitendem Alter wird er dagegen eher unangenehm.

Der grüne Knollenblätterpilz enthält giftige Amatoxine und Phallotoxine, von denen bereits kleine Mengen zu starken Bauchkrämpfen, Erbrechen, Kreislaufversagen, Muskelkrämpfen, Herzversagen, blutigem Durchfall und Leberzersetzung führen können. Bei versehentlichem Verzehr muss sofort ins Krankenhaus gegangen werden - die Latenzzeit, bis die Gifte im Körper wirken, liegt bei 4 bis 24 Stunden.

Vorsicht:

Besonders vorsichtig muss man bei den jungen Knollenblätterpilzen sein, da die grüne Farbe noch nicht sehr ausgeprägt ist und sie daher leicht mit jungen Bovisten verwechselt werden können.

Vorkommen:

Den grünen Giftpilz findet man von Juli bis November vor allem in lichten Laubwäldern unter Eichen. Nur selten wächst er unter Hainbuchen und Linden.

Grüner Knollenblätterpilz
Grüner Knollenblätterpilz

Gifthäubling (Galerina marginata)

Charakteristiken:

Der Gifthäubling, auch Nadelholzhäubling genannt, ist ein kleiner bis ca. acht Zentimeter großer Pilz, der meist in kleinen Gruppen auftritt. Sein Hut ist honigbraun und läuft nach außen hin hellbraun aus. Auf der Hutunterseite befinden sich Lamellen mit breitem Abstand, die auch eine hellbraune Färbung aufweisen. Der zierlich wirkende Stil ist haselnussbraun, silbrig überfasert und zur Basis hin häufig weiß-silbrig verfilzt.  Glücklicherweise ist schon der Geruch abstoßen muffig, was nicht zum Mitnehmen einlädt.

Der Giftpilz enthält ebenfalls die tödlich wirkenden Phallo- und Amatoxine wie der Knollenblätterpilz. 

Vorkommen:

Von August bis Oktober lässt sich der weit verbreitete Gifthäubling häufig in der Nähe von Totholz finden.

Gifthäubling
Gifthäubling

Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita Virosa)

Charakteristiken:

Der Hut des weißen Knollenblätterpilz erreicht einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern und dunkelt mit zunehmendem Alter in Richtung Altweiß nach. Anfang ist der Hut noch halbkugelig, später stellt er sich jedoch tellerförmig aus, um die Sporen zu entlassen. Auf der Unterseite befinden sich weiße, feine Lamellen. Auch der bis zu 15 Zentimeter lange Stil ist weiß bis schmutzig-weiß, faserig und ungleichmäßig gezeichnet. Auch bei diesem Pilz befindet sich an der Basis die namensgebende Knolle. Der Geruch ist süßlich und erinnert an Rettich, was mit fortschreitendem Alter aber auch in einen unangenehmen Geruch übergeht. Auch dieser Pilz enthält unter anderem die giftigen Amatoxine und Phallotoxine.

Vorsicht:

Der Geschmack des Giftpilzes ist mild und nicht unangenehm. Außerdem ähneln die jungen Pilze sehr Champignons und Bovisten.

Vorkommen:

Der Pilz wächst vom Frühsommer bis in den Spätherbst in Nadel- und Mischwäldern, meist in der Nähe von Fichten.

(Amanita Virosa)
(Amanita Virosa)

Orangefuchsiger Raukopf (Cortinarius Orellanus)

Charakteristiken:

Sein Hut ist tiefbraun, leicht gebuckelt, feinschuppig und aufgestellt. Der Durchmesser beträgt bis zu acht Zentimeter und an der Unterseite befinden sich zimtbraune Lamellen und Zwischenlamellen. Der Stil ist zylinderförmig, an der Basis rostbraun und wird nach oben hin immer heller. Er ist samtig und besitzt keine Manschette oder Ring. Auch dessen Geruch geht in die Richtung von Rettich. Der Pilz enthält giftige Orellanine und Nephrotoxine, die die Nieren und Leber angreifen.

Vorsicht:

Der Geschmack fällt nicht negativ auf, da er recht mild ist. Die Latenzzeit ist recht lang und beträgt 2 bis 17 Tage. Durch sein Aussehen kann der Orangefuchsige Raukopf schnell mit Pfifferlingen verwechselt werden.

Vorkommen:

Der Pilz wächst vor allem in Laubwäldern an Buchen und Eichen vom Sommer bis in den Spätherbst. Er kommt häufig zwischen Trompetenpfifferlingen vor, was eine große Gefahr darstellt, da er denen im Alter sehr ähnelt. 

Orangefuchsiger Raukopf
Orangefuchsiger Raukopf

Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius Rubellus)

Charakteristiken: 

Der Spitzgebuckelte Raukopf sieht dem Orangefuchsigen Raukopf optisch sehr ähnlich. Der Hut ist im Durchmesser etwa 7 Zentimeter groß, orangerot und mit zunehmendem Alter aufgestellt. Die Ränder sind häufig eingerissen und die Lamellen unter dem Hut sind zimtbraun. Die Basis des rostbraunen Stils ist verdickt und verschlankt sich zur Spitze hin. Auch dieser Pilz besitzt keine Manschette oder Ringe und ist leicht samtig. Der Geruch ähnelt dem von Rettich und die enthaltenen Giftstoffe sind Orellanine und Nephrotoxine.

Vorsicht:

Der Geschmack ist sehr mild und fällt unter anderen Pilzen nicht auf. 

Vorkommen:

Der Pilz wächst von August bis Oktober auf feuchten und sumpfigen Böden mit Moosbestand in Nadelwäldern. Häufig ist er unter Fichten und Tannen anzufinden.

Spitzgebuckelter Raukopf
Spitzgebuckelter Raukopf
Phil Collins mit True Colors ed)

RADIO PSR Relax

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Passend zur entspannten Waldkulisse und dem Pilze sammeln findet ihr hier die perfekten Songs. 


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