Warum sind wir so, wie wir sind?
Wir werfen einen tiefen Blick in uns rein.
Wir klären, wie wir Menschen ticken, warum wir fühlen was wir fühlen und geben Tipps, die den ein oder anderen Knoten im Gehirn lösen sollen.
Wir werfen einen tiefen Blick in uns rein.
Wir klären, wie wir Menschen ticken, warum wir fühlen was wir fühlen und geben Tipps, die den ein oder anderen Knoten im Gehirn lösen sollen.
Lasst uns gemeinsam die Reise in unsere Psyche antreten.
Er ist Psychologe und Professor an der Uni Lübeck und kann uns sagen, warum wir sind wie wir sind.
Wir haben ihm viele Fragen gestellt und er hat jede davon beantwortet.
Eifersucht hat etwas damit zu tun, dass wir unsicher sind, dass wir Sorge haben, etwas zu verlieren, was uns ganz besonders wichtig ist. Und Partnerschaften sind wichtig, das ist ein ganz zentraler Bestandteil der Menschen – und nicht nur die Partnerschaft, sondern auch natürlich Freundschaften. Das ist eine berechtigte Sorge, auf der einen Seite, sie kann aber auch sehr destruktiv sein und sehr störend für Beziehungen und Partnerschaften. Denn ich vermute dort etwas, was vielleicht gar nicht der Fall ist und es hängt bei vielen Menschen häufig damit zusammen, dass sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Also sie haben zum Beispiel schonmal jemanden durch einen Seitensprung verloren. Wenn das einmal passiert, dann ist man also ein gebranntes Kind – man möchte das nicht wieder erleben und dadurch entsteht letztendlich diese Eifersucht.
Psychohack:
Man kann dem entgegenwirken, indem man sich überlegt: ist meine Eifersucht eigentlich real? Also etwas, wo ich tatsächlich auch bei meinem Partner schon Tendenzen habe in Richtung „Ich muss mir Sorgen machen“? Oder ist es etwas, das vielleicht irreal ist. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, mit dem Partner darüber zu reden. Also wenn man zum Beispiel Sorge hat, dass die Ehefrau mit einem attraktiven Kollegen essen geht, dann kann man darüber reden und das auch ausdrücken, und das hilft auf jeden Fall erstmal aus dieser Spirale rauszukommen, immer etwas zu vermuten und eine Gefahr zu sehen. Außerdem ist es zwar sinnvoll, den Partner halten zu wollen, aber eine starke Partnerschaft braucht keine Eifersucht. Also sollte man auch überlegen, wenn man eifersüchtig ist, ob man eine Partnerschaft hat, mir der man vielleicht nicht vollumfänglich zufrieden ist. Und da gibt es Aspekt wie die Sexualität oder gemeinsame Erlebnisse, die fehlen oder vielleicht funktioniert die Kommunikation nicht. Dann kann man überlegen: wie kann ich meine Partnerschaft besser gestalten und so stärken, dass die Eifersucht sich von selbst verliert.
Das hat verschiedene Gründe: Es kann sein, dass man tatsächlich einen Konflikt mit seinem Partner hat und mit einzelnen Dingen des Zusammenseins unzufrieden ist. Es kann aber auch an der eigenen Unzufriedenheit liegen, das heißt, man projiziert die eigene Unzufriedenheit auf das, was der Partner macht. Am Anfang einer Beziehung gibt es eine Phase hat, in der der Partner durch eine rosarote Brille gesehen wird, aber dann kommt irgendwann eine Realitätsprüfung. An dieser Stelle treten dann die Eigenschaften oder Konflikte hervor, die man am Anfang nicht gesehen hat, weil man so verliebt gewesen ist. Daraus kann der Wunsch entstehen, den Partner ändern zu wollen.
Psychohack:
Man muss erstmal überlegen: ist es meine Unzufriedenheit oder sind das Partnerschaftskonflikte? Wenn es Konflikte sind, sollte man versuchen, diese zu lösen. Es ist wichtig, dass man wichtige Dinge, die einen stören, anspricht. Hier ist es ratsam, das in einer Form zu tun, dass der Partner das annehmen kann. Also wenn es zum Beispiel darum geht, dass der Partner nicht genug im Haushalt mitarbeitet, dann kann man das lösen und in gewisser Weise den Partner in kleinen Anteilen verändern. Man kann aber zum Beispiel nicht die Persönlichkeit eines Partners ändern. Partnerschaften sind allerdings auch immer etwas, an dem man von beiden Seiten arbeiten muss. Das stärkt die Beziehung und macht sie fester.